Der Saalbau

Der Saalbau im neuen Glanz 

Der Saalbau

Der Saalbau im neuen Glanz 

Der Saalbau im neuen Glanz 

Neue Bühne, Turmuhren und Glockenspiel – Kulturzentrum Mengede e.V. und viele Mengeder freuen sich

Ein kurzer Rückblick für Geschichtsinteressierte: Im Jahr 1914 war Mengede noch eine selbständige Gemeinde. 

Durch die Industrialisierung in den Jahren um die Jahrhundertwende bis zum ersten Weltkrieg erlebte die ehemals selbständige politische Gemeinde Mengede einen enormen Aufschwung. Mit dem Bau der Zechenanlagen und der neuen Wohnsiedlungen für mehr als 4500 neu zugezogene Einwohner reichte der alte Ortskern nicht mehr aus und es wurde der Plan gefasst, einen neuen Marktplatz als künftigen Mittelpunkt zu bauen. Die am Platz vorgesehenen flankierenden Bauten bildeten eine architektonische Einheit und dienten der Repräsentation des selbstbewussten Amtes Mengede nach außen. 

Von Anfang an war ein Mehrzweckbau geplant. Er sollte eine Turnhalle für die Volks­schule, außerdem die Feuerwache, Unterstellmöglichkeiten für die Gerätschaften der Straßenreinigung und der Sanitätskolonne sowie mehrere Ladenlokale und Wohnungen beherbergen. 

Die im Obergeschoss angelegte zweiteilige Turnhalle sollte auch als Veranstaltungsraum mit Bühne hergerichtet und durch die Öffnung der Trennwände in einen großen Saal verwandelt werden können. Hinzu kam ein mächtiger Turm, eines der architektonischen Merkmale Mengedes, der als Steiger- oder Schlauch­turm der Feuerwache fungierte. Fertiggestellt wurde das Gebäude im Kriegsjahr 1916. 

Saalbau und Schule zur Bauzeit 

Nach diversen Renovierungen fanden in den Jahren 1974 – 1976 über einen längeren Zeitraum weitere Umbauarbeiten statt, und die Feuerwehr zog in die neue Wache zur Haberlandstraße. Der Name „Städtischer Saalbau“ setzte sich durch. 

Im Jahr 2010 übernahm der neu gegründete Verein Kulturzentrum Mengede e.V. die Verwaltung des großen Saales im 1. Obergeschoss. 

Die Fassade war marode 

Die Sanierung der Außenhaut des gesamten Gebäudes einschließlich Turm erfolgte in den Jahren 2020 bis 2022. Unter Beachtung der denkmalrechtlichen Bestimmungen wurde die äußere Ansicht den Ausführungen der Bauzeit angeglichen. Hinzu kam die Sanierung der Bühne, die eine zeitweilige Nutzung des Saales verhinderte. 

Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch zwei Turmuhren installiert. Eine zeigt die Zeit in Richtung Busbahnhof und eine zum Marktplatz an.

Ein weiteres Highlight ist das neue Glockenspiel mit 12 Glocken. Eine Idee der Mitglieder des Heimatvereins Mengede, die nach langjähriger Planung endlich umgesetzt werden konnte. 

Vom Glockenboden ein Blick über Mengede

Eingeweiht wurden Uhren und Glockenspiel am 19. Januar 2023 mit dem die Region kennzeichnenden Lied der Bergleute: „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt“. Täglich um 12 und 18 Uhr ertönt das Glockenspiel mit Liedern passend zur Jahreszeit. 

Veranstaltungen im großen Saal waren wegen der Coronapandemie lange Zeit nicht möglich. Doch das Leben ist mit voller Wucht in den Saalbau zurückgekehrt.

Die Nutzung der Bezirksvertretung für ihre Sitzungen war nur der Auftakt. „Volles Haus“ meldete der Verein Kulturzentrum Mengede e.V. beim Akkordeonkonzert der Heider Spielgruppe, den Karnevalssitzungen der KG Blau-Rot und des Netter Karnevalsclubs sowie der 80er-Jahre-Disco „Remember Your Feelings“. 

Der Saalbau Mengede, der nun innen wie außen in einem neuen Glanz erstrahlt, wird sich den Mengederinnen und Mengedern wieder als Zentrum kulturellen Lebens für Vereine, Organisationen und Privatpersonen präsentieren und den Freizeitwert unseres Stadtteils deutlich steigern.